a) Anreise

Für die Anreise zum Startpunkt des St. Olavsleden in Selånger bietet es sich an, zunächst nach Stockholm zu fliegen. Vom internationalen Flughafen Arlanda verkehren regelmäßig durchgehende Züge nach Sundsvall, die Fahrtzeit beträgt ca. 3,5 Stunden. Fahrpläne und Tickets gibt es auf der Homepage der schwedischen Eisenbahn www.sj.se

Vom Busterminal Navel in Sundsvall fährt die Buslinie Nr. 1 alle 30 Minuten Richtung Bergsåker. Die Fahrtzeit bis zur Haltestelle Selångergården beträgt ca. 15 Minuten. Von dort folgen sie dem Hinweisschild zur Kirche den Berg hinauf und erreichen nach ca. 1 km die Kirchenruine von Selånger.

b) Ausrüstung

Der Rucksack wiegt im Idealfall ca. 10 kg zzgl. Trinkwasser und sollte auf keinen Fall schwerer sein als 20% des eigenen Körpergewichts.

Grundausrüstung

  • wasserdichte, gut gefederte Wanderschuhe
  • leichte Sportschuhe oder Sandalen für abends
  • winddichte Regenjacke und Regenhose
  • Trekkinghosen (evtl. mit abnehmbaren Hosenbeinen)
  • schnelltrocknende T-Shirts
  • langärmelige Shirts oder Funktionshemden
  • Sweatshirt oder Fleecepulli
  • Wandersocken und Unterwäsche
  • Handtuch
  • Seidenschlafsack
  • Kopfbedeckung und Sonnenbrille
  • Mütze, Handschuhe und Halstuch/Schal
  • Badehose bzw. Badeanzug

Essen und Trinken

  • Trinkflasche/Thermoskanne (Füllmenge 2 l)
  • Besteck
  • Proviant (z.B. Müsli- oder Energieriegel)

Hygieneartikel und medizinische Versorgung

  • Sonnenschutz
  • Mückenschutz
  • Blasenpflaster
  • Reiseapotheke (Medikamente gegen Erkältung, Durchfall etc.)
  • Zahnpasta und Zahnbürste
  • Seife
  • Handwaschmittel für Kleidung
  • Duschgel und Haarshampoo in kleiner Reisegröße

Sonstiges

  • Reiseführer und Kartenmaterial
  • Pilgerpass und Kugelschreiber
  • Reisedokumente (Flug- und Zugtickets etc.)
  • Handy und Aufladekabel
  • Geld (auch schwedische / norwegische Kronen) und Kreditkarte
  • Reisepass oder Personalausweis
  • europäische Gesundheitskarte
  • Fotoapparat und Speicherkarten
  • Taschenmesser
  • Taschenlampe oder Stirnlampe
  • Streichhölzer bzw. Feuerzeug
  • Sitzunterlage

c) Kartenmaterial und Wegmarkierung

Auf der offiziellen Homepage des St. Olavsleden www.stolavsleden.com/maps/ können Sie sich detailliertes Kartenmaterial herunterladen, das sowohl die Wander- als auch die Radstrecke ausweist. Außerdem gibt es auf der Internetseite www.pilegrimsleden.no sehr gute Karten für den norwegischen Abschnitt zum Download.

Die Beschilderung des St. Olavsleden ist durchweg gut und wird von den zuständigen Kommunen regelmäßig kontrolliert. Die offizielle Wegmarkierung besteht aus einem rot-grauen Symbol, das eine Kombination aus dem Kreuz des Nidarosdoms mit dem Vierpassknoten darstellt.

d) Übernachtungen

Es gibt am Weg ausreichend Unterkünfte, so dass Sie für Ihre Pilgerwanderung kein Zelt und keine Campingausrüstung benötigen. Standard und Preisniveau können sehr stark variieren. Auf der offiziellen Homepage www.stolavsleden.com können Sie sich ein Übernachtungsverzeichnis im pdf-Format herunterladen, das regelmäßig aktualisiert wird.

Hotels oder Pensionen mit Hotelstandard finden Sie überwiegend in größeren Ortschaften wie Sundsvall, Torpshammar, Bräcke, Östersund, Åre, Stiklestad und Trondheim.

Jugendherbergen oder jugendherbergsähnliche Einrichtungen gibt es in Sundsvall, Torpshammar (Boda Borg), Borgsjö, Pilgrimstad, Frösövallen, Medstugan und Trondheim. Meistens können Sie neben einem Bett im Schlafsaal auch ein Einzel- oder Doppelzimmer buchen.

In Schweden und Norwegen können Sie auf allen Campingplätzen kleine Hütten mieten, so dass Sie zum Übernachten kein Zelt benötigen. Die Preise gelten normalerweise pro Nacht und pro Hütte, so dass Sie hier mit mehreren Personen äußerst günstig übernachten.

Einige Bauernhöfe haben einen größeren Beherbergungsbetrieb aufgebaut, sind ganzjährig auf Touristen eingestellt und bieten auch Raum für Tagungen und Konferenzen. Die Atmosphäre ist in diesen Bed & Breakfast Unterkünften sehr familiär und das hervorragende Essen stammt häufig aus eigenem ökologischen Anbau.

Engagierte Privatpersonen betreiben kleine Pilgerherbergen und sind dabei sehr um das Wohl ihrer Gäste besorgt. Hier haben Sie die Möglichkeit, Einheimische und ihren Lebensstil näher kennenzulernen.

e) Pilgerpass und Olavsbrief

Die Tradition des Pilgerpasses reicht bis ins Mittelalter zurück und spielt bis in die heutige Zeit eine wichtige Rolle. Jeder, der mindestens die letzten 100 km des St. Olavsleden zu Fuß zurückgelegt hat oder mindestens die letzten 200 km mit dem Fahrrad gefahren ist, kann sich im Pilgerzentrum in Trondheim eine als Olavsbrief bezeichnete Urkunde ausstellen lassen.

Die zurückgelegte Strecke wird in einem Pilgerpass dokumentiert, den Sie z.B. in der Tourist-Information in Sundsvall oder im Pilgerzentrum in Selånger erhalten. Vor Reiseantritt kann der Pilgerpass auch über den Online-Shop der offiziellen Homepage https://stolavsledenshop.se/ bestellt werden.

f) Reisezeit

Zwischen Mitte Mai und Mitte September ist eine Wanderung entlang des St. Olavsleden zu empfehlen, wobei die Hauptsaison im Juli und August liegt. Wenn Sie außerhalb dieser Monate pilgern möchten, erkundigen Sie sich im Vorhinein unbedingt bei den Tourist-Informationen vor Ort über die gegenwärtige Beschaffenheit des Weges und die Wetterprognose. Auch während des Sommers sind kalte Nächte, kräftige Regenschauer und frische Winde nicht auszuschließen.

g) Kondition und Wegbeschaffenheit

Der 580 km lange St. Olavsleden verläuft etwa zu 45% auf Schotterpisten, zu 35% auf Asphaltstraßen und zu 20% auf Pfaden. Die Wegbeschaffenheit ist in Schweden und Norwegen grundverschieden. Während die Route in Schweden ohne nennenswerte Steigungen an Flüssen und Seen entlangführt und bis zur Landesgrenze ganz gemächlich ansteigt, gehören in Norwegen zahlreiche, teilweise steile An- und Abstiege zur Tagesordnung. Auch der Anteil an Pfaden nimmt auf der norwegischen Seite drastisch zu.

Mit einer normalen körperlichen Kondition und einer durchschnittlichen Ausdauer ist der Pilgerweg problemlos zu bewältigen. Allerdings sollten Sie in Norwegen aufgrund des höheren Schwierigkeitsgrads weniger Kilometer pro Tag einplanen als in Schweden.